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Nischenmusik und Klopfgeister von Gordon Kampe

Gordon Kampe hat seine Uraufführung „Nischenmusik mit Klopfgeistern“ am 22.6.13, 19:30 Uhr im Club Bob Beaman mit dem Decoder-Ensemble. Doch zuvor lässt er uns ganz privat in die Ecken seines Heimes blicken:

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Abb. 1

Beim Suchen nach Nischen in meiner Wohnung habe ich festgestellt, dass sich unbemerkt und direkt vor meinen Augen eine prächtige Nischentheorie entwickelt hat. Die genormt langweiligen Schwedenmöbel etwa, hinterlassen herrliche Nischen im dämlich geschnittenem Heim, die mit wirklich wichtigen Dingen gefüllt werden wollen, z. B. einem Massagekissen. Im Arbeitszimmer, an jenem unheimlichen Ort zwischen Gedöhnsablage und Schreibtischfuß, habe ich mein Theremin untergebracht. Vgl. dazu Abb. 1. (In anderen Nischen ahne ich Geld und Kekse.)

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Abb. 2

Wenn der Rahmen der Nische hingegen vor Schönheit nur so strotzt – vgl. dazu Abb. 2: Klavier und Bücher – dann kann die Nische auch mal leer bleiben. In Nischen kann also sehr viel Schönes stattfinden, wenn der Rahmen Mist ist. Deshalb fühlt man sich ja manchmal in der Nische auch so pudelwohl. Und gerade deshalb sollte keine Nische ohne Klopfgeister auskommen. Sie sind es, die in der Nische Unruhe stiften. Sie sind es auch, die aus der Nische herausragen. Geht man an der Nische vorbei, muss es schon ordentlich aus ihr klopfen, wenn sie wahrgenommen werden will. Sonst interessiert sich keine Sau dafür und sie wird entweder vollgerümpelt oder, noch schlimmer, von mobilen IKEA-Eingreiftruppen genormt und ent-nischt. Gordon Kampe

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